Kunstrad: Bugner-Brüder hoffen auf Comeback im Juni

„Wir haben die Bewegungsabläufe nicht verloren“, sagt Benedikt Bugner (links). Archivfoto: Stolll
© Archivfoto: Stolll

Vor einem Jahr hat sich Benedikt Bugner eine komplizierte Fußverletzung zugezogen. Nun blickt der viermalige Kunstrad-Weltmeister mit seinem Bruder André dem Ende der...

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KLEIN-WINTERNHEIM. Ohne Leine traut sich Benedikt Bugner noch nicht auf die Schultern seines Bruders André. Fast genau ein Jahr, nachdem sich der Kunstradfahrer des RSV Klein-Winternheim bei einem Sturz eine komplizierte Fußverletzung zugezogen hat, laboriert der 22-Jährige noch immer an deren Folgen. „Deshalb trainieren wir die Schulterstände noch immer ausnahmslos mit Absicherung durch ein Seil“, sagt Benedikt Bugner. Zu groß ist weiterhin die Gefahr, dass ein unfreiwilliger Abgang zu einem Rückschlag führt. Der nächste Schritt auf dem Weg zum Comeback besteht für den viermaligen Weltmeister dann darin, die Übungen ohne die Absicherung zu absolvieren. „Dann können wir auch abschätzen, wie weit der Fuß das mitmacht“, erklärt Benedikt Bugner. Die Rückkehr bleibt ein Geduldsspiel.

Dabei hatten die Bugners lange Zeit darauf gehofft, schon nach einem halben Jahr wieder bei Wettkämpfen dabei zu sein. Doch die Heilung verlief nicht nach Wunsch. Auf die Hauptsaison im Herbst mussten sie ebenso verzichten wie auf einen dann angepeilten Start bei der Kreismeisterschaft Anfang Februar, die das Kunstrad-Jahr 2019 eingeläutet hatte. Nun haben sich André und Benedikt Bugner ein neues Ziel gesetzt: „Bei der aktuellen Entwicklung gehen wir davon aus, dass wir bei der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft wieder dabei sind.“ Die findet stets am Freitag vor Pfingsten, diesmal dem 7. Juni, und stets in Klein-Winternheim statt. Ein Comeback beim Heimspiel – es wäre der perfekte Ort.

Doch noch steht ein Fragezeichen hinter diesem Plan. „Die Beweglichkeit im Fuß ist noch eingeschränkt. Gewebe und Struktur sind noch nicht auf dem Stand von vor der Verletzung. Und durch die lange Ruhigstellung war beispielsweise auch die Achillessehne in Mitleidenschaft gezogen“, berichtet Benedikt Bugner. Die größte Gefahr besteht dabei aber vor allem, wenn Benedikt Bugner sich nicht auf den Schultern seines Bruder halten kann und aus hoher Höhe auf den Boden springen muss. Dann fehlt ihm noch die Beweglichkeit, um sich perfekt abzufedern.

Deshalb sichern sich die Bugners bei den Schulterständen im Training noch immer mit einem Seil ab. Auch für den Kopf, in dem die Folgen der Verletzung ebenfalls noch stecken. „Schon der einfache Lenkerstand war für mich anfangs eine Überwindung, weil unklar war, wie weit der Körper belastbar ist“, erklärt Benedikt Bugner.

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Hoffnung auf Rückkehr auf höchstem Niveau

Doch inzwischen funktionieren immer mehr Übungen, so dass das Duo optimistisch ist, auf höchstem Niveau auf die Kunstrad-Bühne zurückzukehren. „Wir haben gemerkt, dass wir die Routine und die Bewegungsabläufe nicht verloren haben“, erklärt Benedikt Bugner. Eine entsprechend hochklassige Kür peilen sie deshalb auch wieder an, auch wenn sie auf den Übergang vom Lenkersitzsteiger zum Steuerrohrsteiger im Schulterstand fürs Erste verzichten werden. Bei dieser Übung hatte sich Benedikt Bugner vor einem Jahr die Verletzung zugezogen.

Das wichtigste Ziel nach seiner Verletzung hat der 22-Jährige aber bereits jetzt erreicht: „Ich kann das alltägliche Leben wieder schmerzfrei bewältigen“, sagt er. Das sportliche Comeback wird dann die Zugabe sein. Dass sie bei der Weltmeisterschaft Anfang Dezember in Basel an den Start gehen, ist weiterhin realistisch. Doch zunächst müssen sie den Hauptschritt dorthin gehen: die Rückkehr auf die Wettkampffläche. Am liebsten am 7. Juni in der heimischen Halle.