Über 300 Teilnehmer bei der Radtouristikfahrt des...

Unter anderem durch Eich (Bild) führte eine der drei Routen der Radtouristikfahrt. Start war in Mölsheim. Zu bewältigen waren 44, 80 oder 111 Kilometer.Foto: photoagenten/Andreas Stumpf   Foto: photoagenten/Andreas Stumpf
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Was haben Düsseldorf und Mölsheim gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, aber beide sind für einen Tag das Mekka des Radsports. Während in Düsseldorf am kommenden...

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MÖLSHEIM. Was haben Düsseldorf und Mölsheim gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, aber beide sind für einen Tag das Mekka des Radsports. Während in Düsseldorf am kommenden Wochenende die Tour der France startet, war Mölsheim am Wochenende bereits Start- und Zielpunkt der Radtouristikfahrt, den der örtliche Radfahrerverein bereits zum 45. Mal ausrichtete. Ging die Veranstaltung bislang am Ostermontag über die Bühne, wurde sie wegen des oftmals schlechten Wetters im Frühjahr erstmals im Juni ausgetragen.

Knapp zehn Prozent Frauen unter Teilnehmern

Mehr als 300 Radsportbegeisterte machten sich von 8 bis 10 Uhr auf den Weg. Wobei: So ganz richtig ist das nicht. Einige der Teilnehmer waren sogenannte Sternfahrer, die, so erklärte der Erste Vorsitzende des Radfahrvereins, Helge Wilding, an ihrem Vereinsstandort los- und wieder zurückfuhren. Für Radfahrer, die den Start- und Zielort Mölsheim hatten, gab es währenddessen drei verschiedene Routen. Für eine mussten sie sich entscheiden. Die kürzeste Strecke mit 44 Kilometer führte nach Gundheim, Westhofen, Bechtheim, Osthofen, Herrnsheim und Abenheim. 80 Kilometer betrug die mittlere Route, die nach Westhofen, Hillesheim, Dolgesheim, Uelversheim, Guntersblum, Gimbsheim, Herrnsheim, Abenheim und Gundheim führte. Der größte Teil der Teilnehmer machte sich aber auf die längste Tour mit 111 Kilometern, die eine Kombination von beiden Strecken darstellte. Damit auch niemand schummelte, galt es, eine von drei Kontrollstellen zu passieren.

Bereits um 7 Uhr standen die ersten Fahrer aus Mainz vor der Tür. Auf dem Parkplatz der Eintrachthalle, wo die Radfahrer starteten, konnte man später sehen, aus welchen Ecken Deutschlands die Teilnehmer angereist waren. Viele Autos hatten ein Mainzer Nummernschild, aber auch aus Frankenthal, Mannheim oder Kaiserslautern waren die Sportbegeisterten gekommen, deren Wagen samt Fahrradträger dort standen.

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Zwei Teilnehmer, die mit dem Auto angereist waren und sich auf die 111 Kilometer lange Strecke machten, waren Sophie und Frank Bienenwald aus Frankenthal. So ganz einig waren sich beiden leidenschaftlichen Radfahrer aber nicht, in welcher Zeit sie die Strecke bewältigen wollen – für Sophie wären fünf Stunden in Ordnung gewesen, während ihr Mann gerne nach vier Stunden zurück sein wollte. Für Gustav Hinz ist die Veranstaltung schon seit 1980 ein Muss. Der 77-jährige Bobenheim-Roxheimer war einer der Sternfahrer und ist selbst aktiv in der Organisation von Radtouristikfahrten. Für ihn ist es der Fitness-Gedanke, der ihn täglich aufs Rad und fast wöchentlich zu organisierten Fahrten führt. Um 8 Uhr machte sich eine fünfköpfige Männergruppe aus der Westpfalz auf den Weg. Für die auch schon im fortgeschrittenen Alter befindlichen Sportler steht die Kameradschaft im Mittelpunkt, wie sie erzählten. Auch, weil es sich in der Gruppe leichter fahre.

Was auffiel: Bis 9 Uhr war Sophie Bienenwald die einzige Frau, die sich mit dem Rad gezeigt hatte. „Tatsächlich sind nur knapp zehn Prozent unserer Teilnehmer Frauen“, informierte Helge Wilding, der selbst in seinem Verein auf eine gemischte Gruppe setzt. Warum das so ist, könne er aber nicht erklären. Nichtsdestotrotz zog Wilding am Ende ein positives Fazit. Und das, obwohl es am gleichen Wochenende bundesweit 20 andere Radveranstaltungen gab.