Sonderschau über „200 Jahre Fahrrad“ im Gau-Algesheimer Museum

Über Ostern lädt Professor Rösch in das Rheinhessische Fahrradmuseum nach Gau-Algesheim mit einer Sonderausstellung zum 200. Geburtstag des Fahrrades ein. Fotos: Friedel Jouaux   Foto:
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Noch vor zwei Monaten hegte Hermann Lutz einen Traum. „Ich hoffe, dass eines Tages das Fahrrad unserer Weltmeisterin Lisa Hattemer in unsere Räume kommt.“ Im Februar...

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GAU-ALGESHEIM. Noch vor zwei Monaten hegte Hermann Lutz einen Traum. „Ich hoffe, dass eines Tages das Fahrrad unserer Weltmeisterin Lisa Hattemer in unsere Räume kommt.“ Im Februar konnte der Gau-Algesheimer nicht ahnen, dass sein Wunsch schon am Ostersonntag in Erfüllung gehen wird. Wenn auch nur für wenige Stunden – wie der Vorsitzende des Fördervereins „Rheinhessisches Fahrradmuseum“ erst seit Donnerstag weiß.

Über Ostern lädt Professor Rösch in das Rheinhessische Fahrradmuseum nach Gau-Algesheim mit einer Sonderausstellung zum 200. Geburtstag des Fahrrades ein. Fotos: Friedel Jouaux   Foto:
Moderne Zeitfahrmaschinen finden sich im Museum ebenso . . .   Foto:
. . . wie deren historische Vorgänger.   Foto:

Titelverteidigung ist das Ziel für 2017

Die Kunstrad-Weltmeisterin wird am Sonntag mit ihrem Goldrad ins Museum kommen, um an der Saison-Eröffnung der Einrichtung in Schloss Ardeck teilzunehmen. Aber sie wird ihr rund 2500 Euro teures Gefährt wieder mitnehmen, um ihr Training mit dem vertrauten Rad fortzusetzen. Ihr Ziel 2017: die Titel-Verteidigung.

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Dennoch kann sich der langjährige Vorsitzende des Radsportvereins 1898 Gau-Algesheim, Hermann Schön, durchaus vorstellen, dass Lisas Kunstrad eines Tages im heimischen Museum zu sehen sein wird. „Denn es gehört ja dem Verein“, weiß Schön zu berichten. Vielleicht findet sich ja sogar ein Sponsor, der für eine vorzeitige Pensionierung des Goldrads sorgen könnte.

Denn Lisas Eliterad würde das Museum bereichern. Ist sie doch die erste Weltmeisterin in der Geschichte ihres Vereins, der zu den Stützen des Museums zählt. Zu sehen ist in Schloss Ardeck in dieser Saison eine Sonderausstellung zur Geschichte des Fahrrads. Hermann Lutz im Gespräch mit dieser Zeitung: „Vor genau 200 Jahren stellte Freiherr Karl Friedrich von Drais eine geniale Erfinung vor – sein Laufrad.“

Eine „Revolution der Fortbewegung

Historiker und Wissenschaftler sehen in dem Laufrad eine „geniale Idee, eine Revolution der Fortbewegung“. Lutz: „Mit seiner Laufmaschine hat Drais nicht nur die Grundlage für die Entwicklung des Fahrrads, sondern auch des Autos und des Flugzeugs gelegt.“

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Den Schritt zur Massenmobilität löste die Nutzung der menschlichen Muskelkraft zur Fortbewegung im Zusammenhang mit einem technischen Gerät aus. Viele neue Exponate belegen im Museum die 200-jährige Geschichte des Fahrrads, die mithin ein Jahr nach der Gründung Rheinhessens begann.

Von Klaus Rein