Rheinland-Pfalz-Meisterschaften bieten am Freitag 75 Minuten...

Die Besten der Welt: André Bugner und Benedikt Bugner (von links) haben in der Klein-Winternheimer Haybachhalle Heimvorteil.Archivfoto: hbz/Henkel  Foto:
© Foto:

Am Freitag des Pfingstwochenendes strömen die rheinhessischen Kunstrad-Fans regelmäßig nach Klein-Winternheim. Termin und Ort der Rheinland-Pfalz-Meisterschaften sind zu...

Anzeige

KLEIN-WINTERNHEIM. Am Freitag des Pfingstwochenendes strömen die rheinhessischen Kunstrad-Fans regelmäßig nach Klein-Winternheim. Termin und Ort der Rheinland-Pfalz-Meisterschaften sind zu einem festen Bestandteil des Sportkalenders geworden. Und doch sehen die Zuschauer an diesem Freitag um 19 Uhr in der Haybachhalle bisher Einzigartiges: Drei von fünf amtierenden Weltmeistern werden zu dem Wettbewerb antreten, so viele wie noch nie. Die Gewinner von insgesamt 13 WM-Titeln zeigen ihr Können. Und das bei gerade einmal zehn gemeldeten Starts. Die Zuschauer können sich also auf 75 Minute Weltklasse-Sport freuen.

Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen, André und Benedikt Bugner vom RSV Klein-Winternheim sowie Lisa Hattemer vom RSV Gau-Algesheim sehen die Landesmeisterschaft als guten Testlauf für die im September beginnende Hauptsaison, an deren Ende sie erneut die WM-Goldmedaille gewinnen wollen.

Thürmers wollen an jüngstes Top-Ergebnis anknüpfen

Vor allem für Lisa Hattemer ist die Formüberprüfung wichtig, nachdem sie wegen eines Auslandsstudiums bis Ende März nur eingeschränkt trainieren konnte. „Ich hatte ja jetzt schon einige Wettkämpfe, da ist es ganz gut gelaufen“, sagt sie. Nadja Thürmer hat sich vorgenommen „an das gute Ergebnis vom vergangenen Wochenende in Mörfelden anzuknüpfen“, als sie herausragende 158,40 Zähler fuhren. Und Benedikt Bugner kündigt an: „Wir haben unsere Kür von der Punktzahl her gesteigert und wollen dies unter Wettkampfbedingungen testen.“

Anzeige

Dazu gehen am Freitag auch die sechsmaligen Zweier-Weltmeisterinnen Katrin Schultheis und Sandra Sprinkmeier auf die Fahrfläche – allerdings wieder im Vierer des RV Ebersheim, für den es um die Qualifikation zum DM-Halbfinale geht. Die Einer- und Zweier-Starter fahren derweil um die Tickets zur WM-Qualifikation.

Diese würde Marcus Klein gerne reformieren. Den Vorsitzenden des Radsport-Verbandes Rheinhessen (RVR) stört es, dass die Hauptsaison mit German Masters, DM und WM nur drei Monate dauert. So sehr sich Klein auf die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften freut – dass sie für die Elite schon der Höhepunkt des ersten Halbjahres sind, bedauert er. „Die öffentliche Aufmerksamkeit bricht Ende November nach der Weltmeisterschaft abrupt ab und beginnt erst wieder im September“, sagt er.

Wunsch nach ganzjähriger Aufmerksamkeit

Viele andere Landesverbände schimpfen dann, dass Kunstrad zu wenig im medialen Fokus sei. „Eine Sportart, die sich permanent beklagt, dass sie in der Wahrnehmung nicht vertreten ist, muss etwas ändern“, sagt er und verweist beispielsweise aufs Skispringen, das sich mit Sommerwettbewerben ganzjährige Aufmerksamkeit gesichert hat. „Deshalb würde ich auch die WM-Qualifikation aufstocken und erste Durchgänge schon im Frühjahr fahren lassen“, sagt Klein. „Wir müssen stärker mit ernsthaften Wettbewerben präsent sein.“

Auch Nadja Thürmer steht hinter Kleins Idee. „Ein solcher Höhepunkt im ersten Halbjahr wäre schon gut“, sagt sie. Benedikt Bugner gibt hingegen zu bedenken, „dass es dann ein bisschen schwieriger wird, neue Übungen einzustudieren, weil sonst auch im ersten Halbjahr die Wettkämpfe im Vordergrund stehen.“ Lisa Hattemer ist in ihrer Meinung geteilt: „Wir haben ja im ersten Halbjahr auch die Kreis- bis Rheinland-Pfalz-Meisterschaften. Aber dass man durch mehr Qualifikationswettkämpfe mehr in den Fokus gerät, ist auch nicht verkehrt.“