Kunstrad-Weltmeister zeigen sich bei...

Heimvorteil genutzt: Fast fehlerfrei fuhren die Klein-Winternheimer Benedikt und André Bugner (von links) ihre Kür.Foto: hbz/Jörg Henkel  Foto: hbz/Jörg Henkel
© Foto: hbz/Jörg Henkel

Eigentlich läuft für die Kunstradfahrer-Elite aktuell nur die Nebensaison. In dieser Zeit gilt es für die Top-Fahrer, sich fit zu machen für die Saison-Höhepunkte von...

Anzeige

KLEIN-WINTERNHEIM. Eigentlich läuft für die Kunstradfahrer-Elite aktuell nur die Nebensaison. In dieser Zeit gilt es für die Top-Fahrer, sich fit zu machen für die Saison-Höhepunkte von September bis November. Viele feilen Anfang Juni noch an ihren Übungen für die Deutsche Meisterschaft oder die Weltmeisterschaft. Doch die rheinhessischen Spitzenfahrer sind da schon einige Schritte weiter, wie sie bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Klein-Winternheim bewiesen. Die Duos André und Benedikt Bugner vom RSV Klein-Winternheim sowie Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen fuhren ebenso wie Lisa Hattemer vom RSV Gau-Algesheim höhere Punktzahlen als bei ihren WM-Siegen in Stuttgart vor einem halben Jahr. Und nicht nur das: Bugner/Bugner und Thürmer/Thürmer blieben sogar nur knapp unter den jeweiligen Weltrekord-Marken.

Auch Marcus Klein zeigte sich von den gezeigten Leistungen beeindruckt: „Die Weltmeister sind schon sehr weit“, sagte der Vorsitzende des Radsportverbandes Rheinhessen. Sehr entspannt blickte er nach dem Ende der Titelkämpfe durch die Haybachhalle und zog ein sehr positives Fazit der Veranstaltung: „Das war ein Paradebeispiel für einen super Wettkampf. Gefreut hat mich auch, dass wieder viele Zuschauer da waren, die nichts persönlich mit den Startern zu tun hatten.“

Knapp 100 Besucher waren in der Halle. Und sie sahen zwei quasi fehlerfreie Leistungen der Weltmeister-Duos. Die denn auch glücklich die erste Saison-Hälfte beendeten. „Es lief gut durch. Wir sind sehr zufrieden“, sagte Benedikt Bugner zu der Kür, die mit 167,40 Punkten bewertet wurde. Der von den Bugners gehaltene Weltrekord liegt bei 168,68 Zählern.

Anzeige

Julia und Nadja Thürmer waren mit ihren 162,55 Punkten auch sehr zufrieden. „Auch wenn immer mal eine Übung dabei ist, die nicht optimal ist“, wie Nadja Thürmer erklärte. Die Schwestern sind damit nicht nur auf dem sicheren Weg zum nächsten WM-Titel. Sie haben auch gezeigt, dass sie in diesem Jahr den Weltrekord der Ebersheimerinnen Katrin Schultheis/Sandra Sprinkmeier von 165,12 Punkten knacken können.

Schultheis/Sprinkmeier gehörten derweil auch zu den vielen Sportlerinnen, die die Haybachhalle glücklich verließen. Seit einiger Zeit sind sie mit Sandra Bücher und Julia Sprinkmeier im Vierer unterwegs – und feierten in Klein-Winternheim ihren größten Erfolg in dieser Disziplin. Mit 146,49 Punkten lösten sie erstmals das Ticket zur Teilnahme an der WM-Qualifikation. „So gut sind wir noch nie gefahren. Jetzt müssen wir überlegen, ob wir daran teilnehmen“, sagte Sandra Sprinkmeier, als sie grinsend die Halle verließ.

Noch besser fuhr der Vierer des VfH Worms mit Sabrina Born, Annika Furch, Hannah Rohwick und Nora Erbenich, der auf 166,61 Punkte kam, damit aber angesichts des ein oder anderen Fehlers nicht ganz zufrieden war. Dennoch sieht Verbandschef Marcus Klein das vor der Saison neu zusammengestellte Quartett auf einem guten Weg. „Jürgen Born ist ein so erfahrener Trainer. Bis September wird er sie in der Form haben, dass sie zu den Top 5 in Deutschland gehören“, ist Klein überzeugt.

Top 1 in Deutschland ist weiterhin Lisa Hattemer. Obwohl die Gau-Algesheimerin einmal vom Rad steigen musste, fuhr sie starke 180,12 Punkte. „Es ist immer gut, wenn beim Ergebnis vorne die 18 steht“, sagte sie. Gleichwohl fehlt ihr noch ein bisschen der Wettkampfrhythmus nach ihrem Auslandssemester in Großbritannien.

Hinter Hattemer rundeten Inken Berg vom RV Hechtsheim (122,30) und Selina Oswald vom RSV Undenheim (111,20) mit guten Leistungen einen Wettkampfabend ab, der als einzigen Makel drei krankheitsbedingte Absagen hatte. Dazu gehörten auch der Sechser des VfH Worms und die Vizeweltmeisterinnen im Frauen-Zweier, Lena und Lisa Bringsken aus Böhl-Iggelheim. So war es ein „kleines, aber sehr hochkarätig besetztes Starterfeld“, wie es Karl-Heinz Bugner, der Vorsitzende des RSV Klein-Winternheim zusammenfasste. Und fast alle verließen die Halle mit glücklichen Gesichtern.