Kunstrad: Julia und Nadja Thürmer peilen beim German Masters...

Jetzt beginnt die Titelverteidigung für die Kunstrad-Weltmeister André und Benedikt Bugner, Lisa Hattemer sowie Julia und Nadja Thürmer (von links).Archivfoto: Michael Thomé  Foto:
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Die Zeit, in denen die rheinhessischen Spitzen-Kunstradfahrer das Regenbogentrikot des Weltmeisters sorgenfrei bei Wettkämpfen und Auftritten tragen durften, ist vorbei. Von...

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RHEINHESSEN. Die Zeit, in denen die rheinhessischen Spitzen-Kunstradfahrer das Regenbogentrikot des Weltmeisters sorgenfrei bei Wettkämpfen und Auftritten tragen durften, ist vorbei. Von diesem Samstag an müssen sich Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen, André und Benedikt Bugner vom RSV Klein-Winternheim sowie Lisa Hattemer vom RSV Gau-Algesheim dieses Trikot neu verdienen. Mit dem ersten German Masters in Weil in Schönbuch beginnt die Qualifikation zur WM, die vom 24. bis 26. November im österreichischen Dornbirn ausgetragen wird. Hattemer und die beiden rheinhessischen Duos sind Favoriten auf Gold. Doch zuvor müssen sich erst einmal die Teilnahme am Saisonhöhepunkt sichern.

Fast 30 Punkte besser als die Hauptkonkurrenten

Julia und Nadja Thürmer sollte dies, falls sie verletzungsfrei bleiben, problemlos gelingen. Die beiden weisen in diesem Jahr eine um fast 30 Punkte bessere Bestleistung auf als die Hauptverfolger Lena und Lisa Bringsken vom RCV Böhl-Iggelheim. „Der Abstand nach hinten ist da, aber wir haben in diesem Jahr auch gemerkt, wie schnell die Punkte purzeln können“, sagt Julia Thürmer in Erinnerung an den Wormser Cup, als sie nur auf 120 Zähler kamen. Dennoch fahren die beiden im Frauen-Zweier weltweit in einer eigenen Klasse, und blicken deshalb in diesem Jahr nicht nur auf die WM-Goldmedaille. „Wir haben uns den Weltrekord zum Ziel gesteckt“, sagt Julia Thürmer. Und dazu haben die Schwestern den Ausgangswert ihrer Kür noch einmal auf 169,60 Punkte gesteigert. Bringen sie davon mehr als 165,12 über die Zeit, haben sie den Ebersheimerinnen Katrin Schultheis/Sandra Sprinkmeier diese Bestmarke abgenommen.

Im Zweier offen haben André und Benedikt Bugner den Weltrekord schon lange inne. Bei zwei Testwettkämpfen nach der Sommerpause in Gau-Algesheim und Ludwigshafen „haben wir uns so weit eingefahren, dass wir mit einem guten Gefühl starten“, erklärt Benedikt Bugner. Dies ist auch nötig, denn noch nie hatten die vierfachen Weltmeister als Elite-Fahrer eine so starke Konkurrenz wie in diesem Jahr. Serafin Schefold und Max Hanselmann sind mit ihrer Bestleistung von 152,11 Punkten nahe an die Bugners herangerückt, die in dieser Saison aber schon 168,68 Zähler gefahren sind. „Wir haben unseren Ausgangswert noch einmal nach oben geschraubt und sind gut vorbereitet“, betont Benedikt Bugner, dem es wichtig ist, in Weil einen guten Start in die Hauptsaison hinzulegen. „Wir wollen der Konkurrenz zeigen, dass wir da sind“, sagt er. Die beiden deutschen WM-Tickets dürften Bugner/Bugner und Schefold/Hanselmann indes sicher haben.

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Ganz anders ist dies bei Lisa Hattemer. Die Weltmeisterin erwartet im Frauen-Einer einen Fünf- oder Sechskampf um die zwei WM-Startplätze. Hattemer hat dabei den Vorteil, dass ihre Kür den höchsten Ausgangswert hat. „Mein Ziel ist es, ein sauberes Programm auf die Fläche zu bringen“, erklärt sie. Denn dann landet sie vor den Konkurrentinnen. Dass sie die Generalprobe beim Ems-Cup in Österreich mit 164,90 Punkten nicht fehlerfrei hinlegte, nahm sie gelassen. Bei der WM-Qualifikation aber wird Hattemer wohl einen Schnitt an die 180 Zähler brauchen, um in Dornbirn dabei zu sein.

Auch Oswald und Berg starten in Weil

Eröffnen werden die German Masters in Weil zwei rheinhessischen Starterinnen. Selina Oswald vom RSV Undenheim und Inken Berg vom RV Hechtsheim sind die ersten Fahrerinnen im Einer-Wettbewerb. Die Bugner-Brüder sind dann viele Stunden später die letzten Vorrunden-Starter. Die Finals gehen dann bis in den Abend hinein. Und dann haben die Fahrer die ersten beiden Durchgänge auf dem Weg nach Dornbirn absolviert. Fünf weitere folgen aber noch. Der Weg zur WM ist also lang.