Drei-Nationen-Cup: RSV Gau-Algesheim erhält Lob von allen Seiten

Perfekte Balance: Lisa Hattemer vom RSV Gau-Algesheim präsentiert sich in der Schloß-Ardeck-Halle vorerst zum letzten Mal im Regenbogentrikot der amtierenden Einer-Weltmeisterin.Foto: Thomas Schmidt  Foto: Thomas Schmidt
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Gau-Algesheim. 400 Zuschauer verfolgten in der Schloß-Ardeck-Halle Radsport vom Allerfeinsten. Ausrichter RSV Gau-Algesheim hatte den Drei-Nationen-Cup perfekt organisiert....

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GAU-ALGESHEIM. Beherzt griff sich Christiane Schön eine Deutschland-Fahne. Von der Tribüne der Gau-Algesheimer Schloß-Ardeck-Sporthalle aus feuerte sie gemeinsam mit anderen Zuschauern lautstark die deutschen Radballer gegen die Schweiz an. Zwar verloren die ihr Spiel, für die Vorsitzende des RSV Gau-Algesheim war das aber nicht allzu schlimm. Schließlich hatte sie als eine der Hauptorganisatoren des Drei-Nationen-Cups im Kunstrad und Radball, dem Probelauf für die Weltmeisterschaft in zwei Wochen in Dornbirn (Österreich), allen Grund zur Freude: Über 400 Zuschauer besuchten die Veranstaltung, die am Nachmittag begann und am späten Abend endete.

Die amtierende Einer-Kunstrad-Weltmeisterin des RSV, Lisa Hattemer sorgte für eines der Highlights. Obwohl sie die Norm für die Titelkämpfe in Österreich verpasst hatte, entschied sie sich für einen Show-Auftritt im Vorfeld der Abendveranstaltung und begeisterte ihr Heimpublikum. „Ich wusste erst nicht, ob ich es machen soll, aber letztlich war das die richtige Entscheidung“, sagte die 25-Jährige. „Der Verein hat hier so viel Arbeit und Liebe hineingesteckt, da wollte ich etwas zurückgeben.“ So war es für sie der versöhnliche Abschluss eines mäßigen Jahres. Die WM will sie trotzdem vor Ort verfolgen. „Ich versuche, die drei Tage dort als Zuschauerin zu genießen“, sagte Lisa Hattemer.

Der Vorsitzende des Radsportverbands Rheinhessen, Marcus Klein, zeigte Mitgefühl für die Noch-Weltmeisterin: „Ich hätte es ihr gewünscht, in Österreich dabei zu sein. Die Situation ist sehr tragisch für sie. Gleichzeitig zeigt es aber auch, wie topbesetzt wir in Deutschland sind. Auch für die Weltmeisterin gibt es eben keine Garantie, im Jahr darauf wieder dabei zu sein.“

Auch Christiane Schön hätte sich gewünscht, Hattemer in Dornbirn anfeuern zu können. An ihrer Freude über den Drei-Nationen-Cup änderte das aber nichts: „Die Ausrichtung ist für uns eine Riesenehre, auch wenn wir finanziell hohe Hürden nehmen mussten. Ohne Sponsoren wäre das nicht möglich gewesen.“ Gemeinsam mit ihrem Team brachte sie die Veranstaltung, die alle drei Jahre in Deutschland stattfindet, nach Gau-Algesheim. Die Planungen begannen vor einem Jahr mit regelmäßigen Treffen. Über 50 Helfer waren seit Donnerstag am Aufbau beteiligt. „Wir haben die Besten des Sports zu Gast. Deshalb haben wir uns große Mühe gegeben, von der kleinsten Tischdecke bis zur Gabel, damit die Halle schön aussieht“, sagte Schön.

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Thürmers gewinnen, Bugners auf Rang zwei

Das gelang, wie die Resonanz der Sportler zeigt. Titelverteidiger Benedikt Bugner, der mit seinem Bruder André (RSV Klein-Winternheim) 162,73 Punkte in die Wertung brachte (Platz zwei), sprach von „optimalen Bedingungen“. Auch das zweite rheinhessische Duo im Regenbogentrikot, Nadja und Julia Thürmer (RV Finthen) war von den Rahmenbedingungen in Gau-Algesheim begeistert. „Die vielen Zuschauer sind eine tolle Anerkennung für die Organisatoren.“ Sportlich lief es für die Thürmer-Schwestern vor (fast) heimischer Kulisse nach Plan. Solide 157,35 Punkte reichten locker zu Platz eins. „Bei der WM wollen wir unsere bestmögliche Leistung zeigen und mit einem Lächeln von der Fläche gehen“, sagte Nadja Thürmer. Die Weltmeisterinnen trugen mit dazu bei, dass Deutschland die Gesamtwertung klar gewann.